Gerhard Gruber improvisiert live am Piano zu Buster Keatons Stummfilmklassiker

SEVEN CHANCES

USA 1925 - 57 Minuten

Regie: Buster Keaton

Mit: Buster Keaton, T. Roy Barnes, Ruth Dwyer, Jean Arthur

 

James „Jimmie“ Shannon erbt ein Vermögen - sieben Millionen Dollar. Ausgesorgt, der drohende Bankrott abgewendet! Die Sache hat nur einen Haken. Der Ehemuffel muss unter die Haube, und zwar heute noch. Jimmie überwindet seine notorische Schüchternheit und macht endlich der von ihm angebeteten Mary Brown einen Heiratsantrag. Doch diese glaubt, er wolle die Ehe nur des Geldes wegen, und weist ihn ab.

 

Jimmie bleiben „Sieben Chancen“, um doch noch rechtzeitig eine Braut zu finden. Dabei holt sich der unsichere junge Mann glatt sieben Körbe. Sein Geschäftspartner Billy schaltet daraufhin eine Heiratsanzeige in der Zeitung. Und tatsächlich drängen schon bald hunderte Frauen in freudiger Erwartung in die Kirche. Das ist der Frauen doch zu viel. Auf flinken Freiersfüßen läuft Jimmie den heiratswütigen Goldgräber-Bräuten davon. Für die fast 12-minütige, berühmt gewordene Verfolgungsjagd durch die Straßen Hollywoods, über Eisenbahnschienen, durch Seen, über Bäche und Hügel, auf deren Höhepunkt er unabsichtlich eine Gerölllawine lostritt, wurden eigens 1500 Felsbrocken aus Pappmaché gefertigt, von der Größe einer Grapefruit bis zu über 2,50 Meter.

 

Gespickt mit zahlreichen visuellen Gags und Stunts erzählt der Film davon, dass es nie den richtigen Moment gibt, um jemandem ein Liebesgeständnis zu machen. Kein Genre eignet sich dabei so gut wie der Slapstick, um Jimmies Unbeholfenheit humoristisch zu überspitzen. Es geht aber auch um die Macht des Geldes und die verfluchte Seite eines unerwarteten Geldsegens. Stummfilmgenie Buster Keaton brilliert als Jimmie, der mit überraschendsten Stunts und absoluter Körperbeherrschung seinen Verfolgerinnen davonläuft – dem Eheglück direkt in die Arme.

Gerhard Gruber - Stummfilmpianist und Komponist für Filmmusik

 

Seit 1988 ist Gerhard Gruber Stummfilmpianist. Seine Begeisterung für dieses Metier ist seither ungebrochen. "Das Gefühl, mitten im Geschehen des Films dabei zu sein, war unbeschreiblich aufregend und ist es bis heute unverändert geblieben. Das ist auch ein Garant für die Lebendigkeit der Stummfilmabende."

 

Gerhard Grubers Zugang zur Stummfilmbegleitung ist die Improvisation, die er als direkten und immer neuen Dialog mit dem Geschehen auf der Leinwand ansieht. Er liebt es, sich immer wieder neu von den Filmen verführen zu lassen und diese Verführung an das Publikum weiterzugeben.
Es ist nie der Film allein, es ist immer die Dreiheit Film - Musik - Publikum, und deshalb ist jeder Abend auch ein eigenes Erlebnis.

 

Gerhard Gruber ist weltweit als Stummfilmbegleiter unterwegs und gilt als der wichtigste Vertreter seines Metiers in Österreich.